Nachlassende Orientierung

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Wie können wir uns finden? Wo können wir uns noch verbinden?
Ich beschreibe.

Der Zug fährt quer durch die Landschaft.
Wir erkennen Berge und Seen
aus der Erinnerung. Oft unklar
versuchen wir einander auf den Umwegen
der Gedanken zu folgen.
Das gemeinsame Glücksgefühl,
wie einst beim Versteckspiel
wenn wir uns finden.

Das Nachspüren dauert.
Ohne Zeit verlieren wir uns.
Verirren, Verwirren.
Vertrauen entsteht
nach und nach.
Verweilen.
Wir wandern, bewundern, besprechen
verstehen
manchmal.
Geduld lohnt sich sofort und
wunderbar.
Schmetterlinge flattern in der Abendsonne.
Die Luft in der Höhe erleichtert das Atmen
Farben und Formen erleichtern das Herz.

Wo sind wir?
Diese Frage stellt die Mutter
Wo können wir uns noch finden?
Diese Frage stelle ich.
Die wunderbar vertrauten Begegnungen
Beim zusammen kochen, laufen, Wäsche hängen, den Himmel beobachten, die Berge bestaunen, an Blumen schnuppern; beim über das Sterben sprechen und uns fragen, was dann ist, …,
können das, was fehlt, nicht mehr überbrücken.
Das Zeit- und Haltlose dazwischen ist zu gross geworden.
Wie können wir uns noch finden?
Aufgehen im Erleben von Gemeinsamkeit
Eingrenzen, wenn Orientierung verlorengeht
Loslassen.
Geniessen
Wo immer wir sind

August 2021 und Juli 2022